Natur- & Waldkindergarten Baunach

07. Januar 2021 : Um unserer stetig weiterwachsenden Stadt und den jungen Familien eine angemessene Auswahl an Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu bieten, möchten wir die immer wieder aufkommende Nachfrage nach einem Natur- & Waldkindergarten unterstützen. Bedarfsabfrage vom 12.01. - 31.01.21 mehr.....

Natur- & Waldkindergarten Baunach

Um unserer stetig weiterwachsenden Stadt und den jungen Familien eine angemessene Auswahl an Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu bieten, möchten wir die immer wieder aufkommende Nachfrage nach einem Natur- & Waldkindergarten unterstützen.

Natur- und Waldkitas bieten Kindern die Möglichkeit, die Natur und Umwelt spielerisch zu erkunden, kennen und schätzen zu lernen. Sie erhalten in der Natur und im Wald mehr kognitive, physische, emotionale und soziale Anregungen als anderswo. Die Motorik der Kinder wird unentwegt gefordert und damit gefördert. Wer sich zu jeder Jahreszeit viel an der frischen Luft bewegt, viele sinnliche Reize erhält, dessen Immunsystem wird gestärkt.

Bevor die Planungen aber beginnen können, ist es für uns wichtig abzuklären, wie groß das tatsächliche Interesse an diesem möglichen Projekt ist.

Daher führen wir vom 12.01. bis 31.01.2021 eine Bedarfsabfrage durch.

Abgabe der Bedarfsabfrage bei Frau Nicole Kuhn im Rathaus oder per Mail (n.kuhn@vg-baunach.de)

Hier finden Sie das Formular zur Bedarfsabfrage.

Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Nicole Kuhn, Tel. 299-14, oder Frau Melanie Schmitt, Tel. 9846777, gerne zur Verfügung.


Aufzeichnung Infoabend Natur- & Waldkindergarten


Zwei langjährig erfahrene Erzieherinnen berichteten an diesem Abend von ihren Erfahrungen und Erlebnissen als Waldpädagoginnen, stellten das Konzept Natur- & Waldkindergarten vor.

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Hier gibt es einen Link zur Aufzeichnung des Infoabends.

Erste Infos

Eröffnung des Natur- & Waldkindergartens:       Je nach Bedarf September 2021 bzw. März 2022

Alter der Kinder:                                                             3 – 6 Jahre

Anzahl der Kinder:                                                           8 – 20 Kinder

Angedachte Öffnungszeiten:                                            7:30 – 14 Uhr

Bringzeiten:                                                                       7:30 – 7:45 Uhr

                                                                                      8:15 – 8:30 Uhr

Abholzeit:                                                                        14 Uhr Bei jüngeren Kindern zu Beginn auch früher möglich.

Häufige Fragen

Spielen die Kinder bei jedem Wetter draußen?
Kinder lieben es, bei Wind und Wetter draußen sein. Das ist für Erwachsene zwar manchmal schwer zu verstehen, aber die Erfahrung bestätigt es immer wieder. Während Eltern noch mit prüfendem Blick in den Himmel und auf das Thermometer schauen, sind Kinder schon längst dabei, mit Stöcken Löcher in die Erde zu bohren, um ein Bachbett zu bauen oder ihnen wird ganz warm beim Schlittern über eingefrorene Pfützen. Im Waldkindergarten sind die Kinder während der gesamten Betreuungszeit in der Natur und erleben diese in allen Facetten und mit allen Sinnen – das ganze Jahr hindurch, bei Sonne, bei Regen und Schnee.

Das A und O für die Waldkinder ist die richtige, auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmte Kleidung. Deshalb gehören Matschsachen, Regenkleidung und funktionsorientierte, hochwertige Anziehsachen zur Grundausstattung eines jeden Kindes.

Sollte das Wetter doch einmal zu extrem sein, wird es neben dem beheizbaren, gemütlichen Bauwagen auch ein weiteren Ausweichraum (Turnraum) in der Stamm-Kita geben, falls der Aufenthalt im Freien nicht möglich ist.

Was wird im Winter gemacht?
Auch im Winter sind die Kinder in der Regel täglich draußen (Ausnahmen siehe oben) und beobachten mit den Kindern, wie sich die Natur in der kalten Jahreszeit verändert. Somit schließt sich ersichtlich und erlebbar auf allen Ebenen der Jahreszeitenkreis. Außerdem wird die besinnliche Zeit des Winters gerne genutzt, um sich bei einer gemütlichen Vorleserunde oder anderen Angeboten im beheizten Bauwagen aufzuwärmen.

In der Regel stellen Nässe oder Kälte für die Kinder kein Problem dar, da sie sich entsprechend der Witterung gekleidet, dennoch viel bewegen und darüber hinaus schnell abgehärtet werden. Sie lernen, wie man sich im Winter warmhalten bzw. schnell aufwärmen kann. So lernen sie Methoden kennen, die sie selbst nach Bedarf abrufen können, um ihre Bedürfnisse zu stillen.

Werden die Kinder oft krank, wenn sie so viel draußen sind?
Nein, im Gegenteil! Kinder in Waldkindergärten stärken durch den langen Aufenthalt an der frischen Luft ihr Immunsystem. Krankheiten, die in geschlossenen, geheizten Räumen schnell weitergegeben werden, bleiben im Wald bei einzelnen Kindern. Nachweislich ist der Krankenstand in Regelkindergärten bei 8% – in Waldkindergärten hingegen bei nur 2,8%.

Können nur Baunacher Kinder für den Waldkindergarten angemeldet werden?

Nein, wenn es in Ihrer Stadt oder Gemeinde kein Angebot eines Natur- & Waldkindergartens gibt, können Sie Ihr Kind gerne in Baunach anmelden und auch schon an der Bedarfsabfrage teilnehmen.

Gibt es gar kein Spielzeug im Waldkindergarten?

Spielzeug im herkömmlichen Sinn gibt es im Waldkindergarten nicht. Vergeblich wird man Lego, Autos, Puppen etc. suchen. Die Kinder spielen mit dem, was sie in der Natur vorfinden: Baumstämme, Stöcke, Rinde, Bucheckern, Eicheln, Wurzeln, Moos, Erde, Blätter, Steine…

Natürlich gibt es im Waldkindergarten Bücher, von denen täglich eine Auswahl mit in den Wald genommen und vorgelesen wird. Den Kindern stehen Mal- und Bastelsachen für Kreativ-Angebote zur Verfügung. Und es gibt Werkzeuge wie Sägen, Schnitzmesser, Hämmer und Schaufeln, die mit dabei sind. Nicht zu vergessen sind die Becherlupen, in denen wir uns den einen oder anderen Käfer – vorsichtig – etwas genauer anschauen können.

Die Kommunikationsfähigkeit wird durch die Umnutzung von Naturmaterialien zum Spielzeug stark gefördert. Ein Stock ist nicht mehr nur ein Stock. Er kann eine Angel, Baumaterial, Futter für die Tiere, ein Schwert, ein Lenkrad oder vieles mehr sein. Dies hat deutlich positive Auswirkungen auf die Ausdrucksweise und die Kommunikation der Kinder.

„Bewegung ist der Motor des Lernens“  R. Zimmer

Im Wald findet, trotz der vielen Möglichkeiten die sich den Kindern bieten, keine Überforderung oder Reizüberflutung statt. Im Gegenteil. Der Wald hat eine ausgleichende Wirkung auf die Wahrnehmung.

Werden die Kinder genügend auf die Schule vorbereitet?
Immer mehr Eltern, sind sich dessen bewusst, dass Bildung nicht erst in der Schule beginnt.
Werden Kinder im Waldkindergarten gut auf die Schule vorbereitet? Dieser Frage hat sich der Diplompädagoge und Grundschullehrer in seiner Promotion angenommen und laut Peter Häfner werden die Kinder in Waldkindergärten besser auf die Schule vorbereitet, als in so genannten Regelkindergärten.

„Nach Überzeugung der Pädagogen konnten sich Waldkinder in der Schule besser an Regeln halten, besser ihren Standpunkt vertreten, waren kreativer und fantasievoller und weniger aggressiv“- lautete ein Teil seiner Zusammenfassung seiner Doktorarbeit, die er an der Uni Heidelberg abgeschlossen hatte. Dr. Peter Häfner bezeichnet die Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben als: “hoffnungsvolle Schülergruppe, mit einer hohen Leistungsfähigkeit“.

Aber warum ist das so?

Kinder in Waldkindergärten sind viel mehr auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dies wirkt sich positiv auf die Kooperations- und Teamfähigkeit und somit auf das Sozialverhalten der Kinder aus. Waldkinder fügen sich im Durchschnitt leichter in Gruppen ein, sind rücksichtsvoller, lösen auftretende Konflikte friedlicher und zeigen deutlich weniger aggressives Verhalten.

Wie wird die Vorschularbeit gestaltet?
Vorschulerziehung beginnt nicht erst im letzten Kindergartenjahr. Täglich singen die Kinder im Kreis, lernen Verse, Gedichte und Fingerspiele. Sie üben sich im freien Sprechen vor der Gruppe und werden durch das tägliche Zählen der Kinder im Morgenkreis mit den Zahlen im Zahlenraum von 1- 20 vertraut. Außerdem spielen sie Kreis- und Bewegungsspiele bei denen sie Regeln und Handlungsabläufe kennen lernen und sich daranhalten müssen.

Selbstverantwortlichkeit, Selbstständigkeit und ein gesundes Maß an Selbstvertrauen sind grundlegende Eckpfeiler des Menschwerdens. Hier steht der Kindergarten in der Pflicht, diese sozialen Kompetenzen zu unterstützen.

Malen, Basteln und Schneiden sind Fertigkeiten, die im Waldkindergarten genauso geübt werden wie in einem Regelkindergarten. Die Erzieher/innen bauen immer wieder Angebote in den Kindergartenalltag ein, bei denen diese Fähigkeiten trainiert werden. Aber auch während der Freispielzeit haben die Kinder jederzeit Zugang zu Papier, Stiften, Scheren und Klebstoff.

Ebenso ist das Würzburger Vorschulprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ auch Wald sehr gut umsetzbar.

Gibt es im Waldkindergarten Regeln und Grenzen?
Im Waldkindergarten gibt es verschiedene Regeln und Grenzen. Neben den waldbedingten Regeln gibt es auch Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens, die mit den Kindern erarbeitet und weiterentwickelt werden. Die waldbedingten Regeln ändern sich nicht, da es sich um elementare Sicherheitsbelange handelt und sie sich aus den natürlichen Rahmenbedingungen ergeben. Dadurch sind sie für die Kinder aber auch leicht nachvollziehbar und verständlich.

Waldbedingte Regeln:

Es wird nichts aus dem Wald in den Mund genommen oder gegessen.
Zum Schutz vor dem Fuchsbandwurm und Vergiftungen werden vor dem Essen immer gründlich die Hände gewaschen.
Lebende wie tote Waldtiere nicht anfassen (wie z.B. Eichhörnchen, Fuchs)
Die Exkremente der Tiere nicht anfassen.
Keine Lebewesen mutwillig zerstören.
An Weggabelungen und festgelegten Wartepunkten warten.
Unseren Müll nehmen wir wieder mit.
In Sicht- und Rufweite bleiben.
Beim Schnitzen setzen wir uns immer sicher hin und halten eine Armlänge Abstand zum Sitznachbarn. Schnitzen wird immer angeleitet und begleitet.
Nicht auf Holzpolter klettern.
Der beste Zeckenschutz ist lange Kleidung. Auch im Sommer tragen alle Kinder lange Hosen und lange Ärmel. (Ausnahmen sind in Absprache mit den Eltern möglich.)
Wie gehen die Kinder im Wald auf die Toilette?
Es ist eine moderne Komposttoilette angedacht. Hier unterstützen die Erzieher/innen je nach Bedürfnis der Kinder. Klopapier, frisches Wasser, Seife und Handtücher sind stets vorhanden. Vor jedem Essen und bei Bedarf werden die Hände gewaschen.

Was für Gefahren gibt es im Wald?
Die Natur bringt andere Herausforderungen mit sich als das Außengelände eines klassischen Kindergartens. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln, an die sich alle halten müssen (siehe Punkt 7).

Im Wald passieren in der Regel sehr wenige Unfälle. Durch die viele Bewegung in der freien Natur werden die Kinder in ihrer Motorik sicherer und lernen Gefahren besser einzuschätzen. Sie eignen sich nach einiger Zeit den „Waldgang“ an. Sie gehen sicherer über unebenen Boden und stolpern nicht über jede Wurzel. Zudem wird die Wahrnehmung der Kinder durch die besonderen Gegebenheiten des Waldes immer feiner und sie lernen, ihre eigenen Grenzen selbst einzuschätzen.

Positiv wirkt sich auch der bessere Betreuungsschlüssel aus, den der Waldkindergarten im Unterschied zu einem Regelkindergarten aufweist.

Was ist bei einem Notfall?
Die ErzieherInnen haben eine Erste-Hilfe-Tasche im Rucksack. Ein Wald-Handy ist immer dabei, um bei Bedarf Eltern oder zuständige Rettungsdienste erreichen zu können. Das Team frischt in regelmäßigen Abständen sein Wissen für den Notfall in speziellen Outdoor-Erste-Hilfe-Kursen auf. Sollte doch einmal ein Kranken- oder Feuerwehrwagen benötigt werden, so ist der Weg zum Bauwagen und zu vielen Waldbereichen für Fahrzeug befahrbar.

Was habt ihr im Wald dabei?

Die Grundausstattung für die tägliche Arbeit mit den Kindern tragen die Erzieher/innen jeweils in einem Rucksack/Bollerwagen mit sich:

Mobiltelefon für Notfälle und Erreichbarkeit
Telefonliste der Eltern und der wichtigsten Einrichtungen der Umgebung
Erste-Hilfe-Tasche
Notfallplan mit den wichtigsten Notruf-Nummern und einen Anfahrtsplan für die Rettungsfahrzeuge
Wasser zum Händewaschen
Handtuch und Seife
Toilettenpapier und Feuchttücher
Wechselkleidung und im Winter Ersatz-Handschuhe, Mützen etc.
Tier- und Pflanzen-Bestimmungsbuch
Lupe, Schaufel, Schnitzmesser, Säge, ggf. andere Werkzeuge
Müll-Tüten
Material für geplante Tagesaktivitäten
usw.


Was brauchen die Kinder an Ausrüstung, Kleidung und Verpflegung?
Damit die Kinder sich sowohl im Sommer als auch im Winter optimal in der freien Natur bewegen und entfalten können, bedarf es witterungsangepasster , hochwertiger Kleidung und Ausrüstung. Folgende Hinweise geben wir hierbei an unsere Eltern weiter:

Die Kinder nehmen ihre Ausrüstung für den Vormittag in kleinen Rucksäcken mit. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein 15 l Rucksack ideal ist, um genügend Stauraum für ausgezogene Jacken und Matschhosen oder Fundstücke zu haben, die mit nach Hause genommen werden. Für kleine, zierliche Kinder empfiehlt sich ein 10 l Rucksack. Der Rucksack sollte sich von den Kindern selbst öffnen und schließen lassen und mit einem Brustgurt versehen sein, damit er nicht von der Schulter rutscht.

Im Rucksack haben die Kinder:

eine kleine Sitz- oder Iso-Matte (oft schon im Rucksack integriert)
eine verschließbare, bruchsichere Trinkflasche mit Wasser oder ungesüßtem Tee (Zucker zieht Wespen und Ameisen an)
im Winter eine Thermosflasche mit warmem Tee
eine Brotzeitbox mit einer gesunden Brotzeit, d.h. keine Süßigkeiten oder Knabbergebäck (Zucker zieht Wespen und Ameisen an)
im Winter entsprechende Ersatzkleidung, vor allem Ersatzhandschuhe
Allgemein empfiehlt sich das „Zwiebelprinzip“. Lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke anziehen, um flexibel auf Wetteränderungen reagieren zu können.

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